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Wohnungsbau erleichtern statt behindern

HEV GR
25.03.2024

In der gegenwärtigen Diskussion wird die Wohnungsknappheit oft als ein flächendeckendes Problem für Graubünden dargestellt. Das ist jedoch nicht der Fall. Gebiete wie das Puschlav, Valsot, Val Müstair, Albula, Teile des Prättigau und der Surselva, um nur einige Beispiele zu nennen, erleben keine Wohnungsnot.

Dennoch ist es wichtig, die Problematik in den betroffenen Gemeinden ernst zu nehmen und anzugehen. Was also kann gegen die Wohnungsknappheit unternommen werden? Aus der Perspektive des HEV Graubünden ist klar: Gefragt sind mehr Anreize statt Verbote und regulatorische Hürden. Es gilt, die Bauwirtschaft zu beleben, anstatt die Wohnbaupolitik zu verstaatlichen.

Drei Massnahmen stechen dabei besonders hervor:

  1. Effizientere Planungs- und Genehmigungsverfahren: Die Beschleunigung und Digitalisierung von Baugenehmigungsverfahren sind essenziell, um die Schaffung von Wohnraum zu beschleunigen.
  2. Förderung der Durchlässigkeit zwischen Arbeits- und Wohnzonen: Die Umwandlung von Büro- und Gewerbeflächen in Wohnraum sollte vereinfacht werden, um eine flexible Nutzung in bestimmten Zonen zu ermöglichen.
  3. Erhöhung der Ausnützungsziffern und Verringerung der Grenzabstände: Projekte, die eine Verdichtung des Wohnraums fördern, sollten besonders unterstützt werden.

Nötig ist auch eine Lockerung beim Denkmal- und Heimatschutz, um insbesondere in den Zentren die Bautätigkeit zu ermöglichen und nachhaltig verdichten zu können.

Abschliessend lässt sich sagen, dass nur durch eine Kombination aus Anreizen und effizienteren Prozessen eine nachhaltige Lösung für die Wohnraumproblematik erzielt werden kann. Es ist an der Zeit, den Wohnungsbau zu erleichtern und so den Weg für eine lebenswerte Zukunft in der Schweiz zu ebnen.

Reto Nick, Geschäftsführer Hauseigentümerverband Graubünden